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Erläuterung der Arbeitsschutzstandards Teil 2
Im zweiten Teil werden die folgenden EN (Europäische Norm) Standards im Detail erläutert:
• EN 61340-5-1 – Schutz gegen elektrostatische Entladungen (ESD)
• EN 397 – Anforderungen an Industriekopfschutzhelme
• EN 12492 – Anforderungen und Prüfverfahren für Bergsteiger-Helme
• EN 1149-5 – Schutzkleidung mit elektrostatischen Eigenschaften
• EN 14126 – Schutzkleidung gegen biologische Gefahren
• EN 361 – Absturz- und Fallschutz
• EN 358 / EN 813 – Anforderungen an Arbeitspositionierungs- und Sitzgurte
• EN 355 – Fallschutzsysteme mit Gurten und Seilgeräten
• EN 795 – Befestigungspunkte und Absturzsicherungssysteme
• EN 360 – Rückführbare Seile, die ein vollständiges Körpersystem und ein geeignetes Befestigungsgerät verbinden
• EN 362 – Verbindungen für Absturzsicherungssysteme
• EN 353-2 – Persönliche Schutzausrüstung zur Verhinderung von Stürzen aus der Höhe, mit einem flexiblen, fest montierten Leitseil und einem geführten Absturzsicherungssystem
EN 61340-5-1 Standard - Schutz gegen elektrostatische Entladungen (ESD)
Der EN 61340-5-1 Standard bezieht sich auf den Schutz gegen elektrostatische Entladungen (ESD), der entwickelt wurde, um empfindliche elektronische Bauteile und Geräte zu schützen. Statische Aufladung kann auf verschiedene Weise am menschlichen Körper entstehen, zum Beispiel durch Reibung der Kleidung, Luftfeuchtigkeit oder Bewegungen (Gehen, Handbewegungen). Diese elektrostatische Aufladung kann bei einer Entladung elektronische Geräte beschädigen oder sogar ein Brandrisiko verursachen, insbesondere bei der Verwendung von entzündlichen Materialien wie Lösungsmitteln.
Elektrostatisch empfindliche Geräte (ESDS): Für die sichere Handhabung von elektrostatisch empfindlichen Geräten muss das ESD-Risiko minimiert werden. Hierfür müssen spezielle technische Anforderungen beachtet werden, wie zum Beispiel die Schaffung eines elektrostatisch geschützten Bereichs (EPA).
Für den ESD-Schutz ist es erforderlich, spezielle Schutzkleidung, Fußbekleidung und andere ESD-regulierende Elemente zu verwenden.
Wie wird die Kleidung getestet und welche Bedingungen müssen erfüllt sein: Sie muss eindeutig gekennzeichnet sein, die Arme und den Rumpf vollständig bedecken, und der Punkt-zu-Punkt-Widerstand auf der Außenseite des Materials muss kleiner als 10¹² Ohm sein.
Was ist der Punkt-zu-Punkt-Widerstand? Der Punkt-zu-Punkt-Widerstand misst die Leitfähigkeit des Materials zwischen zwei Punkten. Leitfähige Fasern in der Kleidung verhindern die Ansammlung statischer Aufladung und ermöglichen deren Ableitung zur Erde.
Warum ist die Leitfähigkeit wichtig? Je niedriger der Widerstand des Materials, desto besser ist die Leitfähigkeit. Dies verringert das Risiko der elektrostatischen Aufladung und Entladung und erhöht die Sicherheit und Zuverlässigkeit in Umgebungen, in denen mit ESD-empfindlichen Geräten gearbeitet wird.
EN 397 Standard - Anforderungen an industrielle Schutzhelme
Der EN 397 Standard bezieht sich auf industrielle Schutzhelme, die den Benutzer vor Verletzungen durch herabfallende Objekte schützen sollen. Der Standard schreibt vor, dass die Helme strengen Tests unterzogen werden müssen, die folgende Sicherheitsaspekte prüfen:
Stoßfestigkeit (Impact): Der Helm muss in der Lage sein, die Aufprallenergie abzufangen und sicherzustellen, dass beim Fall eines 5 kg schweren Objekts aus 1 Meter Höhe keine Energie über 5 kN auf den Kopf wirkt. Dieser Test wird unter verschiedenen Bedingungen durchgeführt: bei Raumtemperatur, bei +50 °C und bei -10 °C.
Penetrationsschutz (Durchdringung): Bei diesem Test wird ein spitzer 3-kg-Gegenstand aus einer Höhe von 1 Meter fallen gelassen. Der Standard verlangt, dass der Gegenstand nicht mit dem „Schädel“-Modell in Kontakt kommt. Dieser Test wird ebenfalls bei zwei verschiedenen Temperaturen durchgeführt: bei Raumtemperatur, +50 °C und -10 °C.
Flammwidrigkeit: Der Helm wird einer Flamme ausgesetzt, und die Anforderung ist, dass das Material des Helms nach der Beendigung des Flammenkontakts nicht länger als 5 Sekunden brennen darf.
Befestigungssystem: Helme bieten nur dann einen angemessenen Schutz, wenn sie fest am Kopf angebracht sind. Der Standard schreibt vor, dass der Helm entweder durch ein Kinnband oder ein anderes Befestigungsmittel gesichert sein muss. Das Kinnband muss folgende Anforderungen erfüllen: Es muss sich lösen, wenn es mit einer Kraft von 15-25 kg (150-250 N) belastet wird. Es muss sich aufgrund von Fehlfunktionen der Befestigungspunkte lösen. Auch dieser Test wird bei Raumtemperatur, +50 °C und -10 °C durchgeführt, um sicherzustellen, dass der Helm auch unter extremen Bedingungen zuverlässig funktioniert.
EN 12492 – Anforderungen und Prüfmethoden für Kletterhelme (Bergsteigerhelme)
Der EN 12492 Standard wurde speziell für Kletterhelme im Sportbereich entwickelt, um den Schutz der Benutzer unter extremen Bedingungen zu gewährleisten. Dieser Standard hat sich auch auf dem Arbeitsschutzmarkt etabliert, da es derzeit keinen separaten Standard für Helme gibt, die für Arbeiten in großen Höhen verwendet werden. Der EN 12492 sorgt jedoch für den entsprechenden Schutz in diesen Anwendungen. Zum Beispiel entspricht der Portwest PS73 Helmvollständig diesem Standard, einschließlich der Anforderungen an Kinnriemen und wurde gemäß dem EN 397 Industriestandard für Stoßfestigkeit, Durchdringung und niedrige Temperaturen (bis -30 °C) getestet.
Schlagfestigkeit (Impact Resistance): Beim Klettern oder Arbeiten in großen Höhen kann der Kopf nicht nur von oben, sondern auch von vorne, von der Seite oder von hinten getroffen werden. Der EN 12492 Standard schreibt daher vor, dass der Helm auf Stöße aus diesen Richtungen getestet wird. Für den Test wird ein 5 kg schwerer, halbkugelförmiger oder flacher Stoßkörper aus 2 Meter Höhe auf den Helm fallen gelassen: bei einem vertikalen Aufprall und bei einem 30°-Neigungswinkel des Kopfes aus 500 mm Entfernung. Der Helm muss verhindern, dass die auf den Kopf ausgeübte Kraft 10 kN überschreitet.
Durchdringungsschutz (Penetration Protection): Ähnlich wie bei den Industriesturmhauben sind Kletterhelme so konstruiert, dass sie spitzen oder scharfen Gegenständen widerstehen können, die in den Helm eindringen. Bei diesem Test wird ein 3 kg schwerer, konischer Schlagkörper aus einer Höhe von 1 Meter auf irgendeinen Teil des Helms fallen gelassen. Die Helmschale darf nicht mit dem Kopfmodell in Kontakt kommen, das speziell gemäß dem Standard gestaltet wird. Dies unterscheidet sich von der EN 397 Norm, bei der die Durchdringungstests nur auf den Bereich der Kopfkrone beschränkt sind.
Designanforderungen: Der EN 12492 Standard enthält auch Vorschriften für das Design des Helms. Es muss sichergestellt werden, dass der Helm die notwendigen Bereiche des Kopfes angemessen abdeckt. Das Sichtfeld des Benutzers darf durch das Tragen des Helms nicht beeinträchtigt werden. Ergonomisches Design muss angewendet werden, zum Beispiel eine angemessene Entfernung zwischen dem Kopf und der Helmschale, damit der Helm bequem sitzt. Dieser Standard ist daher von großer Bedeutung für sowohl Kletterer als auch für Menschen, die in großen Höhen arbeiten, da er nicht nur Schutz gegen Stöße auf verschiedene Teile des Kopfes bietet, sondern auch den allgemeinen Komfort und die Benutzerfreundlichkeit des Helms sicherstellt.
EN 1149-5 Standard – Schutzkleidung mit elektrostatischen Eigenschaften
Der EN 1149-5 Standard bezieht sich auf die elektrostatischen Eigenschaften von Schutzkleidung und ist Teil einer Normenreihe, die die Prüfmethoden und Anforderungen für Materialien und Kleidungsstücke festlegt. Ziel dieser Norm ist es, dass die Kleidung als Teil des Erdungssystems dazu beiträgt, Entzündungen durch elektrostatische Entladungen zu verhindern. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Anforderungen in sauerstoffreichen oder besonders entzündlichen Atmosphären nicht unbedingt ausreichen.
Teile der EN 1149-Normenreihe:
EN 1149-1: Messverfahren des Oberflächenwiderstands: Dieser Test misst, wie gut das Material elektrische Ladungen zwischen zwei Punkten auf der Oberfläche des Stoffes leitet. Je geringer der Widerstand, desto besser die Leitfähigkeit und desto schneller verteilt sich die Ladung in Richtung Erdung.
EN 1149-2: Messung des elektrischen Widerstands durch das Material (vertikaler Widerstand): Dieser Test untersucht die innere Leitfähigkeit des Materials. Je niedriger der Widerstand, desto effizienter kann das Material elektrische Ladungen ableiten.
EN 1149-3: Messverfahren der Ladungsableitung: Mit dieser Methode wird gemessen, wie schnell sich die elektrische Ladung auf dem Material verteilt. Je schneller die Ladungsverteilung, desto besser sind die antistatischen Eigenschaften des Materials.
EN 1149-4: Bekleidungstests (derzeit in Entwicklung)
EN 1149-5: Leistungs- und Designanforderungen: Diese Norm legt die Leistungs- und Designanforderungen für elektrostatisch dissipative Schutzkleidung fest. Das Ziel ist es, statische Aufladung und elektrostatische Entladungen zu vermeiden. Die Norm stellt sicher, dass die Kleidung als Teil eines vollständigen Erdungssystems funktioniert, das möglicherweise Schutzschuhe, Kleidung und Bodenbeläge umfasst.
Warum ist EN 1149-5 wichtig?
Diese Norm ist besonders wichtig für Arbeitnehmer in entzündlichen oder explosionsgefährdeten Umgebungen, wie in der Chemie- oder Ölindustrie. Schutzkleidung, die nach der EN 1149-5-Norm hergestellt wurde, hilft, Arbeitsunfälle zu verhindern, indem sie statische Elektrizität effektiv ableitet und das Risiko von zündenden Entladungen reduziert.
EN 14126 - Schutzkleidung gegen biologische Gefahren
Die EN 14126 Norm bezieht sich auf Schutzkleidung, die vor infektiösen Stoffen wie bakteriellen, viralen oder anderen Mikroorganismen schützt. Die Norm legt detaillierte Anforderungen und Prüfmöglichkeiten fest, um sicherzustellen, dass die Kleidung einen wirksamen Schutz gegen Krankheitserreger bietet.
Die Hauptfunktionen der Schutzkleidung sind:
1. Sie verhindert, dass infektiöse Agenzien die Haut erreichen, selbst wenn diese beschädigt ist.
2. Sie verhindert die Ausbreitung von infektiösen Agenzien auf andere, zum Beispiel während des Essens oder Trinkens, wenn die Schutzkleidung noch getragen wird.
Die Norm legt verschiedene Prüfmethoden fest, mit denen ermittelt werden kann, wie wirksam die Schutzkleidung gegen verschiedene infektiöse Agenzien ist. Zu den wichtigsten Prüfungen gehören:
• ISO 16603 - Prüfung des Durchdringens von synthetischem Blut: Dieser Test bestimmt, bei welchem Druck infiziertes synthetisches Blut durch das Material dringen kann. Je höher die Klasse, desto besser ist der Schutz.
ISO 22611 - Prüfung des Eindringens von biologischen Aerosolen: Dieser Test bewertet, wie gut die Schutzkleidung das Eindringen von biologisch kontaminierten Aerosolen verhindern kann.
ISO 22610 - Prüfung des Schutzes vor bakteriellen Durchdringungen: Dieser Test bestimmt, wie schnell Bakterien die Kleidung durchdringen können, wenn diese mechanischem Abrieb ausgesetzt wird.
ISO 22612 - Prüfung des Schutzes vor kontaminiertem Staub: Dieser Test misst das Eindringen von kontaminiertem Staub (z. B. Bacillus Subtilis Bakterien), um die Schutzklasse der Kleidung zu bestimmen.
ISO 16604 - Prüfung des Schutzes vor Viren: Dieser Test misst das Eindringen von mit Viren oder Bakteriophagen kontaminierten Flüssigkeiten, um den Druck zu bestimmen, bei dem die Flüssigkeit das Material durchdringen kann.
Basierend auf den Testergebnissen wird die Schutzkleidung in verschiedene Schutzklassen eingeteilt. Je höher die Klasse, desto besser schützt das Material vor infektiösen Agenzien.
EN 361 - Schutz gegen Stürze und Abstürze
Die EN 361 Norm bezieht sich auf vollständige Körpersicherheitsgurte, die dafür ausgelegt sind, den Benutzer während eines Sturzes zu halten und die Belastung zu verteilen. Diese Norm gewährleistet, dass der Gurt bei einem Sturz den nötigen Schutz bietet und die Last effektiv verteilt, wenn die Person nach dem freien Fall stoppt.
Dynamische Leistung: Der Test simuliert die tatsächliche Nutzung des Gurtes bei einem Stoßtest, der eine größere Belastung simuliert als die, die der Gurt während der Nutzung erfährt. Es wird besonderer Wert darauf gelegt, in welchem Winkel der Gurt den Benutzer während des Sturzes hält. Im Test wird eine 100 kg schwere Dummy-Puppe verwendet, die an einem 2 Meter langen Kletterseil befestigt ist, und der Test lässt die Puppe 4 Meter im freien Fall fallen. Der Test wird zweimal durchgeführt: einmal kopfüber und einmal kopfunter. Der Gurt muss die Puppe nach beiden Stürzen halten und der Dummy darf einen Winkel von mehr als 50 Grad von der Vertikalen nicht überschreiten.
Stärkentests: Bei den Zugversuchen wird die Reißfestigkeit des Gurtbandes gemessen. Die Gurte müssen einer Zugbelastung von 15 kN standhalten, wenn die Zugkraft nach oben gerichtet ist, und 10 kN, wenn die Zugkraft nach unten wirkt. Die Gurte können auch einer Belastung von 15 kN oder 22 kN zwischen den Befestigungspunkten ausgesetzt werden, abhängig von den verwendeten Materialien.
Korrosionsbeständigkeit: Ziel des Tests ist es, nachzuweisen, dass die Metallteile des Gurtes der Umwelteinwirkung, insbesondere der Korrosion (Rostbildung), widerstandsfähig sind. Zu diesem Zweck werden die Metallteile 24-48 Stunden lang einem Salznebel in einer versiegelten Kammer ausgesetzt. Während des Tests wird das Ausmaß der Rostbildung und die Funktionsfähigkeit der Metallteile überprüft.
EN 358 / EN 813 - Anforderungen an Arbeitspositionierungsgurte und Sitzgurte
Dies sind Gurte (oder Zubehörteile für vollständige Körperschutzausrüstungen), die in Arbeitsumgebungen verwendet werden, in denen kein freier Fall vorgesehen ist. Sie wurden speziell für Aufgaben entwickelt, die eine Arbeitspositionierung, Befestigung sowie das Abseilen oder Aufsteigen mit Seilen umfassen.
Dynamische Leistung: Arbeitspositionierungs- und Sitz-/Abseilgurte werden ebenfalls einem Falltest unterzogen, um die stoßartige Belastung zu simulieren, die auf die Gurte wirkt. Da diese Gurte jedoch nicht für den freien Fall konzipiert sind, ist die Belastung geringer als bei vollständigen Körperschutzgurten. Die Arbeitspositionierungs-Gurte werden einem 1 Meter langen Falltest mit einem 1 Meter langen Seil unterzogen, während die Sitzgurte einem 2 Meter langen Falltest mit einem 1 Meter langen Seil unterzogen werden. Ziel des Tests ist es, sicherzustellen, dass der Gurt ordnungsgemäß funktioniert und in der Lage ist, den Sturz des Testobjekts sicher zu stoppen.
Statische Festigkeit: Das gesamte Gurtsystem wird einem Zugtest unterzogen. Die Gurte, Hüftgurte und Seile werden mindestens einer Zugkraft von 15 kN ausgesetzt, die mindestens 3 Minuten lang aufrechterhalten wird, um sicherzustellen, dass die Zugfestigkeit des Produkts die vorgeschriebene Kraft übersteigt.
Korrosionsbeständigkeit: Die Metallteile der Absturzsicherungsausrüstung werden auf ihre Korrosionsbeständigkeit getestet. Die Metallteile werden in einem Salznebeltest geprüft, um ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen, insbesondere Rostbildung, zu bestimmen. Die Produkte werden in einer versiegelten Kammer mit salzhaltigem Nebel getestet, und die Auswirkungen der Rostbildung werden überwacht. Die Produkte werden 24 oder 48 Stunden lang getestet, anschließend wird der Rostgrad und die Funktionsfähigkeit des Produkts überprüft.
EN 355 - Absturzsicherungssysteme mit Gurtbändern und Seilgeräten
Die EN 355-Norm bezieht sich auf die Seile, die mit Gurten verbunden sind, um Befestigungspunkte miteinander zu verbinden und eine ordnungsgemäße Sicherung des Geräts zu gewährleisten. Das Seil enthält ein Stoßdämpfungselement, dessen Ziel es ist, die beim Fall auftretende Kraft auf den Benutzer zu verringern, indem der Sturz schrittweise gestoppt wird.
Dynamische Leistung: Das Seil mit Stoßdämpfer unterliegt einem Falltest, um die Leistung des Seils zu bewerten. Ziel des Tests ist es, festzustellen, ob das Seil in der Lage ist, den Fall innerhalb der maximalen Distanz zu stoppen, während die auftretende Kraft das zulässige Maximum nicht überschreitet. Das Seil darf sich nach einem Fall von maximal 1,75 Metern nicht weiter dehnen oder reißen. Die auf das Seil wirkende Kraft darf 6 kN nicht überschreiten, nachdem ein mindestens 100 kg schweres Objekt darauf fallen gelassen wurde, was der doppelten Länge des Seils entspricht. Wenn die Energieabsorber als separate Bauteile verkauft werden, sind diese 2 Meter lang und werden mit einer Kette verlängert, sodass eine Last über eine Strecke von 4 Metern fallen kann.
Statische Festigkeit: Das gesamte Produkt wird einem Zugtest unterzogen. Die Energieabsorber werden mit einer Zugkraft von 15 kN getestet, die mindestens 3 Minuten lang aufrechterhalten wird, um sicherzustellen, dass die Zugfestigkeit des Produkts den in der Norm festgelegten Anforderungen entspricht.
Korrosionsbeständigkeit: Die Metallteile, die in Absturzsicherungssystemen verwendet werden, unterziehen sich einem Korrosionsbeständigkeitstest. Die Teile werden in einer versiegelten Kammer mit salzhaltigem Nebel getestet, um sicherzustellen, dass die Produkte der Umwelteinflüssen (insbesondere Rost) widerstandsfähig sind. Die Produkte werden einer 24- oder 48-stündigen salzhaltigen Exposition ausgesetzt, und auf Rostbildung sowie die Funktionsfähigkeit der Teile wird überprüft.
EN 795 - Verankerungspunkte und Absturzsicherungssysteme
Die EN 795-Norm bezieht sich auf Geräte, die zur Verbindung von Absturzsicherungssystemen (wie Gurte, zurückziehbare Gurte) mit den Gebäudestrukturen verwendet werden. Diese Verankerungspunkte können verschiedene Formen haben, wie Schrauben, Gurte, selbstgewichtige Geräte oder Verankerungssysteme (z. B. Schienen oder Kabel).
Dynamische Leistung: Die Verankerungseinrichtungen werden einem Falltest unterzogen, um ihre Leistung in verschiedenen Nutzungsrichtungen zu bewerten. Dies umfasst häufig groß angelegte Tests, bei denen das Gerät auf eine Weise montiert wird, die der tatsächlichen Nutzung entspricht, wie zum Beispiel auf Dächern oder Strukturmustern. Die erforderlichen Tests hängen vom Typ des Verankerungsgeräts ab.
Statische Festigkeit: Die Verankerungseinrichtungen werden einer Zugbelastung unterzogen, die je nach Gerätetyp zwischen 12 kN und 18 kN liegt. Während des Tests wird die Zugkraft mindestens 3 Minuten lang angewendet, um sicherzustellen, dass die Zugfestigkeit des Produkts die in der Norm festgelegten Werte übertrifft.
Korrosionsbeständigkeit: Die Metallkomponenten, die in Absturzsicherungssystemen verwendet werden, unterziehen sich einem Sprühtest mit Salz, um ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen, insbesondere Rost, zu überprüfen. Die Produkte werden in einer verschlossenen Kammer mit Salzfeuchtigkeit behandelt, die Rost an den Metallen verursachen kann. Während des Tests werden die Produkte zwei Expositionen von jeweils 24 Stunden ausgesetzt, getrennt durch eine einstündige Trocknungsphase, und anschließend auf Rostbildung und Funktionsfähigkeit überprüft.
EN 360 - Rückziehbare Seile, die zwischen einem Komplettgurt und einem entsprechenden Befestigungsgerät mit einem Seil verbunden sind
Diese Geräte arbeiten mit einer Schnur, die sich durch einen Federmechanismus in das Gehäuse des Geräts zurückzieht. Im Falle eines Sturzes wird die Trommel durch ein Bremssystem (oder ein ähnliches Gerät) arretiert, um den Fall des Benutzers so schnell wie möglich zu stoppen.
Die EN 360 prüft vier Hauptleistungen:
Dynamische Leistung: Die zurückziehbaren Seile werden einem Falltest unterzogen, ähnlich wie bei anderen Seilen, mit einer Prüflast von 100 kg. Während des Tests wird der Aufprallabstand und die angewandte Kraft gemessen. Die Fallhöhe beträgt 600 mm, unabhängig von der Seillänge. Ein Clip wird am Seil befestigt, um das Zurückziehen zu verhindern und einen freien Fall zu ermöglichen. Das Seil darf sich nicht über eine maximale Länge von 1,4 Metern hinaus dehnen, und die Aufprallkraft darf 6 kN nicht überschreiten.
Abschließung, Konditionierung nach dem Test: Die mechanischen Geräte werden weiteren Tests unterzogen, um sicherzustellen, dass ihre Leistung nicht durch Umweltbedingungen negativ beeinflusst wird. Die Geräte werden so getestet, dass ein Mindestgewicht von 5 kg auf sie fallen gelassen wird, nachdem sie mindestens 2 Stunden bei hoher Temperatur (50°C, 85 % relative Luftfeuchtigkeit), mindestens 2 Stunden bei niedriger Temperatur (-30°C) und mindestens 3 Stunden mit einer Sprühmenge von 70 Litern Wasser pro Stunde getestet wurden. Weitere Tests können nach dem Eintauchen in Diesel oder Staub durchgeführt werden.
Korrosionsbeständigkeit: Die Metallkomponenten, die in Absturzsicherungssystemen verwendet werden, unterziehen sich einem Sprühtest mit Salz, um ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen, insbesondere Rost, zu überprüfen. Die Produkte werden in einer geschlossenen Kammer gehalten und mit Salzfeuchtigkeit behandelt, die Rost an ungeschützten Metallen verursachen kann. Die Produkte werden 24 oder 48 Stunden lang ausgesetzt und anschließend auf Rostbildung und Funktionsfähigkeit überprüft.
Statische Festigkeit: Das gesamte Gerät wird einem Zugtest unterzogen. Die textilen Schnüre werden mit einer Zugkraft von 15 kN und die Metallkomponenten mit einer Zugkraft von 12 kN getestet. Die Zugkraft wird mindestens 3 Minuten lang angewendet, um sicherzustellen, dass die Zugfestigkeit des Produkts die in der Norm festgelegten Werte übertrifft.
EN 362 Norm - Verbindungselemente für Absturzsicherungssysteme
Die EN 362-Norm untersucht die Verbindungselemente, die zur Befestigung eines Systems an einer Struktur (ob vorübergehend oder dauerhaft) verwendet werden. Diese Karabinerhaken befinden sich in der Regel an der Oberseite des Systems, an dem ein bewegliches Gerät befestigt ist. Der Benutzer verbindet sich mit diesem Gerät, während er klettert oder absteigt. Im Falle eines Sturzes muss das bewegliche Gerät das Seil erfassen und den Sturz des Benutzers stoppen.
Statische Festigkeit: Die Verbindungselemente werden einer Reihe von Zugfestigkeitstests unterzogen, die je nach Verbindungstyp in unterschiedlichen Richtungen durchgeführt werden. Wenn das Verbindungselement in einer Richtung fixiert ist und nur in dieser Richtung belastet wird, wird der Test nur in dieser Richtung durchgeführt. Wenn jedoch davon auszugehen ist, dass die Belastung des Verbindungselements auch in einer anderen Richtung auftritt, wird der Test in beiden Richtungen durchgeführt. Wenn das Verbindungselement keinen automatischen Verschlussmechanismus hat, wird der Test sowohl im geschlossenen als auch im geöffneten Zustand durchgeführt.
Korrosionsbeständigkeit: Die Metallkomponenten der Absturzsicherungsgeräte werden einem neutralen Salzsprühtest unterzogen, um die minimale Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse, insbesondere gegen Rost, zu gewährleisten. Die Produkte werden in einer geschlossenen Kammer platziert, die mit Salzfeuchtigkeit gefüllt wird, die Rost an ungeschützten Metallen verursachen kann. Die Produkte werden 24 oder 48 Stunden getestet und anschließend auf Rostbildung und Funktionsfähigkeit überprüft.
EN 353-2 - Persönliche Schutzausrüstung zur Verhinderung des Sturzes aus der Höhe, bei Verwendung eines flexiblen, fest installierten Führungsseils, mit einem geführten Absturzsicherungssystem
Die EN 353-2-Norm bezieht sich auf die Anforderungen an Systeme, die von Nutzern bei Verwendung von Geräten angewendet werden, die nur an der oberen Struktur des Systems befestigt sind (entweder vorübergehend oder dauerhaft). Der Benutzer verbindet das Gerät während der Nutzung oder beim Absteigen. Im Falle eines Sturzes muss das Gerät den Fall stoppen und den weiteren Sturz verhindern.
Die EN 353-2-Norm legt vier Hauptleistungsprüfungen fest:
Dynamische Leistung: Die geführten Absturzsicherungssysteme werden mit einer 100 kg schweren Last getestet, die die maximale Fallstrecke erreicht, die das Gerät zulässt. Sobald das Gewicht zu fallen beginnt, muss das Gerät beginnen, sich entlang des Kabels oder der Schiene nach oben zu bewegen. Das Gerät darf sich nicht mehr lösen (durch Zugspannung oder Aktivierung von Energieabsorbern) über eine Strecke von mehr als 1 Meter, und die Bremskraft darf 6 kN nicht überschreiten.
Abschließung, Konditionierung nach dem Test: Die mechanischen Geräte werden weiteren Tests unterzogen, um sicherzustellen, dass sie nicht durch Umwelteinflüsse beschädigt werden. Die Geräte werden überprüft, einschließlich ihrer Verriegelungsfunktion (durch einen Test mit einem Fallgewicht von mindestens 5 kg), nachdem sie unter hohen Temperaturen (50°C, 85 % relative Luftfeuchtigkeit) mindestens 2 Stunden, unter niedrigen Temperaturen (-30°C) ebenfalls mindestens 2 Stunden und mit einer Wasserzerstäubung von 70 Litern pro Stunde mindestens 3 Stunden konditioniert wurden. Zusätzliche Tests können durch Eintauchen in Diesel oder Staub durchgeführt werden.
Korrosionsbeständigkeit: Die Metallteile in Absturzsicherungssystemen werden einem neutralen Salzspray-Test unterzogen, um ihre Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion zu bestätigen. Die Produkte werden in einer geschlossenen Kammer aufbewahrt, die mit Salzfeuchtigkeit gefüllt ist, die Rost an ungeschützten Metallen verursachen kann. Die Produkte werden 24 oder 48 Stunden lang ausgesetzt und anschließend auf Rostbildung und Funktionsfähigkeit überprüft.
Statische Festigkeit: Die Produkte werden einem Zugtest unterzogen. Die Textilschnüre werden mit einer Zugkraft von 15 kN und die Metallkomponenten mit einer Zugkraft von 12 kN belastet. Die Zugkraft wird mindestens 3 Minuten lang angewendet und gehalten, um sicherzustellen, dass die Zugfestigkeit des Produkts die in der Norm festgelegten Werte überschreitet.