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Was bedeutet antistatisch? – Erklärung und Einsatzbereiche

Was bedeutet antistatisch? – Erklärung und Einsatzbereiche

Was Sie über den Schutz vor statischer Elektrizität wissen müssen

Im Arbeitsalltag lauern zahlreiche Gefahren – eine davon ist weniger sichtbar, aber dafür umso tückischer: statische Elektrizität. Was auf den ersten Blick nur wie ein harmloser Funke oder leichter Stromschlag erscheint, kann in bestimmten Branchen – etwa in der Chemieindustrie, der Elektronikfertigung, der Logistik oder im Lagerwesen – ein ernstzunehmendes Risiko für die Betriebssicherheit und den Arbeitsschutz darstellen.

Gerade deshalb ist es entscheidend zu verstehen, was antistatische Arbeitskleidung bedeutet und wie sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter effektiv vor den Folgen elektrostatischer Entladung (ESD) schützt. Denn mit dem richtigen ESD-Schutz lassen sich Produktionsausfälle, Verletzungen und sogar Brände verhindern.

Was ist eigentlich statische Elektrizität?

Statische Elektrizität entsteht, wenn zwei unterschiedliche Materialien aneinander reiben – zum Beispiel beim Gehen zwischen der Schuhsohle und dem Boden. Dabei können sich Elektronen auf dem Körper oder einem Objekt ansammeln. Entlädt sich diese Ladung plötzlich, kann es zu einem Funken oder sogar zu einer elektrostatischen Entladung kommen.

In einem gewöhnlichen Büro ist das höchstens unangenehm – in einem Betrieb mit entzündlichen Stoffen jedoch kann das schnell zur Explosionsgefahr werden.


Antistatische Beschichtungen – Schutz direkt an der Oberfläche

Antistatische Beschichtungen haben die Aufgabe, die Ansammlung von statischer Elektrizität auf Oberflächen zu verhindern. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo durch Reibung, Bewegung oder Staubentwicklung besonders hohe Risiken bestehen – etwa in der Kunststoffverarbeitung, der Textilindustrie oder in Reinräumen.

Diese speziellen Oberflächenbehandlungen schützen nicht nur Maschinen und Geräte, sondern verlängern auch die Lebensdauer empfindlicher Komponenten. Zudem verhindern sie, dass sich Staubpartikel oder andere Verunreinigungen ablagern – was wiederum den Ausschuss reduziert und die Produktqualität erhöht. Ein klarer Vorteil für jedes Unternehmen, das auf Effizienz und Qualität setzt.


Antistatische Arbeitskleidung – unsichtbarer Schutz, der Leben retten kann

Antistatische Arbeitskleidung ist darauf ausgelegt, statische Aufladungen am Körper zu vermeiden und gefährliche Entladungen zu verhindern. Besonders in Arbeitsbereichen, in denen mit Lösungsmitteln, Treibstoffen oder anderen leicht entzündlichen Materialien gearbeitet wird, ist dieser Schutz unerlässlich.

Durch die Verwendung zertifizierter ESD-Kleidung können Unternehmen nicht nur die Sicherheit am Arbeitsplatz deutlich erhöhen, sondern auch gesetzliche Vorschriften erfüllen und kostspielige Produktionsausfälle vermeiden.

Antistatische Unterbekleidung – Schutz beginnt direkt auf der Haut

Die meisten antistatischen Kleidungsstücke schützen nicht nur als äußere Schicht – auch die darunter getragenen Lagen spielen eine entscheidende Rolle. Spezielle antistatische Unterwäsche oder ESD-Unterbekleidung neutralisiert elektrostatische Aufladungen bereits direkt auf der Haut und minimiert so das Risiko plötzlicher Entladungen.

Solche Basisschichten sind besonders sinnvoll in Arbeitsumgebungen mit hoher körperlicher Aktivität und starker Reibung – wie in Logistikzentren, Verpackungsbetrieben oder an Montagelinien der Automobilindustrie. Sie bieten nicht nur zusätzlichen Schutz, sondern sorgen auch für Komfort und Sicherheit während des gesamten Arbeitstages.


Antistatische Sicherheitsschuhe – Sicherheit von Grund auf

Auch antistatische Sicherheitsschuhe sind ein unverzichtbarer Bestandteil eines ganzheitlichen ESD-Schutzkonzepts. Sie sind so konzipiert, dass sie elektrische Ladungen zuverlässig vom Körper über die Sohle in den Boden ableiten – und so gefährliche Funkenbildung effektiv verhindern.

Gerade in Bereichen mit explosions- oder brandgefährlichen Stoffen ist diese Funktion lebenswichtig – etwa in Lagerhallen, Lackierbetrieben, Laboren oder an Tankstellen. Durch den Einsatz zertifizierter ESD-Sicherheitsschuhe wird nicht nur die Arbeitssicherheit erhöht, sondern auch das Risiko von Betriebsunfällen erheblich reduziert.

Antistatische Sicherheitsschuhe – geprüfter Schutz nach EN ISO 20345

Antistatische Sicherheitsschuhe erfüllen die Anforderungen der Norm EN ISO 20345 und verfügen über einen elektrischen Widerstand zwischen 0,1 MΩ und 1000 MΩ. Dieser Wertebereich ist optimal, um statische Elektrizität sicher abzuleiten, bietet jedoch keinen Schutz vor elektrischem Schlag. Für Arbeiten mit Strom sind speziell isolierende Sicherheitsschuhe erforderlich.

Die meisten antistatischen Schuhe bestehen aus Polyurethan oder speziellen antistatischen Gummimischungen, die als dissipative Materialien klassifiziert werden. Diese Stoffe weisen einen Oberflächenwiderstand zwischen 10⁵ und 10⁹ Ohm auf, wodurch sie elektrostatische Ladungen kontrolliert und gefahrlos zur Erde ableiten.

Auch die Einlegesohlen und die gesamte Sohlenkonstruktion sind so gestaltet, dass die Entladung der Spannung zuverlässig erfolgt – ohne dass die Trägerin oder der Träger dies überhaupt bemerkt.


Warum ist antistatischer Schutz so wichtig?

Der Schutz vor statischer Elektrizität ist nicht nur eine Frage des Komforts, sondern vor allem ein entscheidender Faktor für Sicherheit und Produktivität am Arbeitsplatz. Ob in Form von antistatischer Kleidung, Beschichtungen oder Sicherheitsschuhen – alle Komponenten leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass Mitarbeitende sicher arbeiten können und Produktionsprozesse störungsfrei sowie in hoher Qualität ablaufen.

Wenn Sie unsicher sind, welche ESD-Schutzmaßnahmen für Ihr Arbeitsumfeld geeignet sind, lohnt es sich, auf die Expertise von Fachleuten zu setzen. Achten Sie stets darauf, dass die eingesetzten Produkte den geltenden Normen Ihrer Branche entsprechen – für maximale Sicherheit und nachhaltige Betriebseffizienz.